Wie ihr sicherlich der Berichterstattung in den Medien entnommen habt, werden im Rahmen der staatlichen Corona-Unterstützungsmaßnahmen ab 1. Juli 2020 für den Zeitraum von 6 Monaten die Mehrwertsteuersätze von 19% auf 16% bzw. von 7% auf 5% reduziert.
Für uns als Weltladen Alzenau stellt sich die Frage, wie wir grundsätzlich mit dieser Mehrwertsteuersenkung umgehen. Prinzipiell wären drei Varianten denkbar:
- Weitergabe der Mehrwertsteuersenkung an unsere Kunden: Dies würde zu einer Änderung der Verkaufspreise für alle unsere Waren zum 1. Juli 2020 führen. Eine zweite Änderung der Verkaufspreise müsste zum 2. Januar 2021 vorgenommen werden, wenn die Mehrwertsteuersätze wieder auf das alte Niveau zurückgeführt werden. Ihr könnt euch sicher vorstellen, welchen Aufwand das bedeuten würde (Änderung der Preisetiketten, Änderung der Preise im Kassensystem, „krumme“ Verkaufspreise usw.).
- Bei gleichbleibenden Kundenpreisen verbleiben die Mehrwertsteuermehreinnahmen im Weltladen Alzenau. Dafür gäbe es gute Gründe, da auch der Weltladen Alzenau aufgrund der Corona-Krise erhebliche Mindereinnahmen zu verzeichnen hat (Umsatzrückgang im April 2020 ca. 80%, im Mai 2020 ca. 40%).
- Die Kundenpreise bleiben unverändert und wir spenden die Mehrwertsteuermehr-einnahmen an unser langjähriges Förderprojekt „Waisenhaus Makumbi“.
Der Vorstand des Weltladen Alzenau hat sich eindeutig für Variante 3 ausgesprochen. Auch die Menschen in Simbabwe leiden unter der Corona-Krise. Umfangreiche staatliche Unterstützungsprogramme wie bei uns in Deutschland gibt es dort nicht. Wir fördern mit den Mehrwertsteuermehreinnahmen die Kinder in Makumbi, die diese Hilfe besonders dringlich benötigen. Gleichzeitig vermeiden wir den riesigen Aufwand einer doppelten Preisänderung. Für die Kundenkommunikation wird es einen Flyer mit Kurzinformationen und ein Plakat mit einem „Spendenbrunnen – Mehrwertsteuer für Makumbi“ geben, das im gesamten 2. Halbjahr den jeweils aktuellen Spendenstand zeigt.