Friedensweg

Unter dem Thema „Gib mir die richtigen Worte“ hatten der Pax Christi Diözesanverband Würzburg zusammen mit dem Weltladen Alzenau zu einem ökumenischen Friedensweg am Tag der deutschen Einheit eingeladen. Treffpunkt war am Marktplatz Alzenau, wo Stadträtin und Fremdenführerin Jeanette Kaltenhauser die über 50 Gäste aus dem unterfränkischen Raum und auch aus dem Rhein-Main-Gebiet begrüßte und die Stadt Alzenau vorstellte.

Pax-Christi-Diözesanverband und Weltladen Alzenau haben zum ökumenischen Friedensweg am 3.10. eingeladen

An der ersten Station, dem Mahnmal für die jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die durch die Shoa verfolgt wurden, erläuterte Ute Sehring, Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Alzenau das jüdische Leben in Alzenau und den Ortsteilen Wasserlos und Hörstein vor den Pogromen ab 1938, sowie die Verwurzelung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger in Alzenau.

Am Mahnmal für die jüdischen Bürgerinnen und Bürger von Alzenau

An der zweiten Station, der Gedenkstele für die jüdische Synagoge in Alzenau in der Alfred-Delp-Straße, wurde an die Pogrome in der Zeit von 1935 – 1942 erinnert. Es wurden persönliche Zeugnisse von Oberlehrer Israel Wahler, seiner Frau Bella Wahler und weiteren Mitgliedern der jüdischen Gemeinde vorgelesen.

Der nächste Halt war für den Weltladen Alzenau vorgesehen, der in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen feiert und den Gedanken des fairen und nachhaltigen Handels für Alzenau vorantreibt. Vorstandsmitglied Walter Lang erläuterte die erfolgreiche Geschichte des Weltladens. Über 23.000 Stunden ehrenamtliches Engagement durch die Ladenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter trugen zu einer Spendensumme von über 61.500 EURO für das Waisenhaus der Missionsstation Makumbi in Simbabwe bei. Daneben war der Weltladen auch Anstoßgeber für den Weg der Stadt Alzenau zur FairTradeTown und auch für die FairTradeSchools und -Kindertagesstätte in Alzenau.

Die nächste Station wurde wegen Regen kurzer Hand in die evangelische Kirche verlegt, wo Vertrauensmann Johann Kugler vom evangelischen Kirchenvorstand auf die wertvolle ökumenische Zusammenarbeit in Alzenau hinwies, die vor 16 Jahren auch zur ersten bayerischen ökumenischen Partnerschaftsvereinbarung führte. Dies war auch der Anlass, zur bayerischen Landesgartenschau in Alzenau einen ökumenischen Bibelgarten anzulegen, der im zweiten Anlauf immer noch existiert. Die Abschlussandacht leitete Susanne Warmuth von der Pax-Christi-Gruppe in Aschaffenburg. Auch die meditativen Elemente an den einzelnen Stationen wurden von der Aschaffenburger Pax-Christi-Gruppe übernommen. Am Schluss konnten alle im Dietrich-Bonhoeffer-Haus bei Kaffee, Tee und Kuchen – vorbereitet vom Team des Weltladen Alzenau – den ökumenischen Friedensweg nachklingen lassen und sich so gestärkt wieder auf den Weg in die unterfränkische Heimat machen.