Mit einem Festabend feierten wir das zehnjährige Bestehen unseres Weltladens. Der Einladung zum ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche und dem anschließenden Feierabend im Maximilian-Kolbe-Haus folgten über 100 Gäste.
Mit Wortmeldungen von Produzentinnen aus den Ländern des Südens wurde der Gottesdienst von Gemeindereferentin Monika Achnitz, Prädikant Johann Kugler und Barbara Schelbert gehalten.
In der anschließenden Feier begrüßte Joachim Simon vom Vorstand die Gäste. Bürgermeister Stephan Noll bedankte sich für das vielfältige ehrenamtliche Engagement auch in der Steuerungsgruppe der FAIRTRADE-Stadt Alzenau mit einer Torte dem Jubiläums-Logo des Weltladens Alzenau..
Landrat Dr. Alexander Legler erinnerte an die Gründung des Weltladens vor zehn Jahren und die immer motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Laden lebendig hielten. Er wünschte noch viele Jahre gemeinsamer Arbeit.
Elke Rehwald-Stahl, Vorstandsmitglied des Weltladen-Dachverbands (WLDV), überbrachte Grüße.
Glückwünsche von der GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der dritten Welt, einer unserer großen Handelspartner) überbrachte Regionalberaterin Christine Weiner.
Angela Hadler von der Steuerungsgruppe der FAIRTRADE-Schule Spessart-Gymnasium Alzenau freute sich über die vielen Kontakte, die durch den Weltladen zum fairen Handel in der Schule möglich sind.
Dann blickten Frank Stenger vom Vorstand des Weltladen und Jürgen Herold von Frida Feeling, Importeur von Filzprodukten aus Nepal und Indien, zurück auf 10 Jahre fairen Handel. Fast zeitgleich starteten beide. Spannend waren die Berichte von Jürgen Herold, der seine Produzentinnen selbst besucht und die fairen Bedingungen kontrolliert. Der Weltladen, zuerst als Untermieter in „Das Buch“, später in der „Lesekatze“, jetzt mit eigenem Geschäft in der Hanauer Str. 14, wird gut frequentiert. Er verlässt sich auf den Produzentenkatalog des Weltladendachverbandes, um so seinen Kundinnen und Kunden zu garantieren, dass alle Waren im Laden aus fairem Handel stammen. Aus dem Erlös des Handels konnte der Weltladen über 70.000 € vor allem an sein Partnerprojekt, das Waisenhaus in Makumbi in Simbabwe, überweisen. Das war nur möglich, weil mehr als 23.000 Stunden Ladendienst ehrenamtlich gestemmt werden konnte.
Nach einer kurzen Pause brachte die von HR-Moderator Mathis Hohm geleitete Talkrunde zum Thema „Wie entwickelt sich der Faire Handel weiter“ Gedanken zur Zukunft. Neben Bürgermeister Stephan Noll, Jürgen Herold von Frida Feeling, Elke Rehwald-Stahl vom Weltladen-Dachverband, Walter Lang vom Vorstand des Weltladens war Marion Münch, die Vorsitzende der GHG (Gemeinschaft Handel und Gewerbe) Alzenau, mit dabei. Wichtiges Thema dabei war die Schwierigkeit des Einzelhandels, die Lieferketten zu kontrollieren. Jürgen Herold empfahl dazu den Einkauf bei fair zertifizierten Handelsorganisationen. Walter Lang wünschte sich, dass es in 10 Jahren keinen Weltladen mehr bräuchte, weil alle Einzelhändler die Lieferketten beachten und die Produzentinnen vor Ort ihren gerechten und fairen Lohn bekommen. Marion Münch regte an, dass die Kundinnen ihre Einzelhändler und die Fachberatung vor Ort mehr nutzen und unterstützen. Politik, lokale Behörden und Kirchen wurden als wichtige Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und fairer Handel hervorgehoben.
Ein rundum gelungener Abend: mit diesem Gefühl gingen viele Gäste nach Hause und bedankten sich beim Vorstandsteam des Weltladen Alzenau und vor allem bei den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die den Laden so gut in Alzenau integriert haben.