Fairer Handel und Klimagerechtigkeit gehören zusammen.
Das Bundesverfassungsgericht verkündete am 24. März 2021 sein sogenanntes Klimaurteil. Damit hat das höchste deutsche Gericht festgestellt: Eine Regierung verletzt die Fürsorgepflicht für ihre Bürger, wenn sie zu wenig gegen Emissionen unternimmt.
Das Urteil war wegweisend. Mit ihm wird nun möglich, künftige Gesetzesvorhaben ebenfalls auf ihre Vereinbarkeit mit den Zielen der Emissionsreduktion hin zu überprüfen. Damit öffnet sich dem Klimaschutz der Rechtsweg. Climate litigation nennt sich die Strategie, die Klimagerechtigkeit juristisch durchsetzen will.
Der Klimawandel ist kein bloßes Unglück – er ist eine Ungerechtigkeit. Vor allem die Angehörigen der jüngeren Generationen werden belastet. Sie sind in ihren grundrechtlich geschützten Freiheitsrechten bedroht: Das Pariser Klimaabkommen legt fest, dass die Erderwärmung auf 1,5° zu begrenzen werden muss. Damit müssten dann ab 2030 innerhalb von nur 15 Jahren alle weiteren Emissionen auf Null heruntergefahren werden.
Menschen außerhalb von Deutschland in Ländern des globalen Südens sind seit vielen Jahren von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, obwohl sie am wenigsten dazu beigetragen haben.
Deshalb verknüpft Fairtrade Klimagerechtigkeit mit Handelsgerechtigkeit und setzt sich mit 1,9 Millionen Menschen im globalen Süden für mehr Klimafairness ein: https://www.fairtrade-deutschland.de/service/newsroom/news/details/fairtrade-partnerschaft-fuers-klima-10547
Darüberhinaus hat sich Fairtrade in der Ende 2022 verabschiedeten Policy zu „Nachhaltiger Landwirtschaft“ dazu entschieden, die Agrarökologie zukünftig auf allen Ebenen als Leitprinzip geltend zu machen. Der Ansatz der Agrarökologie stellt die Bewahrung der Ressourcen, die Diversifizierung des Anbaus für Eigenbedarf und Verkauf und eine stärkere Resilienz der Kleinbauernfamilien in einer gesünderen Umwelt in den Mittelpunkt.
Auch bei der Fairen Woche 2024 dreht sich alles rund um das Thema Klimagerechtigkeit und Fairer Handel. Wir wollen beleuchten, wie sich die Klimakrise auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzent*innen auswirkt und welchen Beitrag der Faire Handel zur Umsetzung von Klimagerechtigkeit leistet. https://www.faire-woche.de/faire-woche-2024