Mehrwertsteuer-Mehreinnahmen

Der Weltladen Alzenau hat im vergangenen Jahr durch die Mehrwertsteuer-Mehreinnahmen 1200 € eingenommen. Die Kundinnen und Kunden wurden im Vorfeld darüber informiert, dass diese Mehreinnahmen in das Unterstützungsprojekt „Waisenhaus Makumbi“ in Simbabwe fließen. Den Betrag hat der Vorstand auf 1500 € aufgestockt und über die Jesuitenmission in Nürnberg in diesen Tagen dem Waisenhaus in Makumbi zukommen lassen. Das Land ist durch die Corona-Pandemie besonders betroffen, da das Gesundheitssystem schon lange am Boden liegt.

Barbara Schelbert und Walter Lang vom Vorstand des Weltladen Alzenau e.V. überreichen 1500 € an die Jesuitenmission

„FairE LISE“-Lebkuchen

Ab sofort und nur für kurze Zeit, im zweiten Jahr und mit Freude und Stolz: Auch in dieser Vorweihnachtszeit bietet das Weltladen-Team „FairE LISE“-Lebkuchen an. 200 Stück wurden von der Altstadtbäckerei Christ gebacken. Zutaten sind Bio-Mascobado-Rohrzucker von Kleinbauern aus Paraguay, Bio-Mandeln aus Palästina und Bio-Haselnüsse aus der Türkei. Überzogen sind sie mit der Bio-Fairtrade-Kuvertüre aus der Schokoladenmanufaktur Zotter.

Spende Makumbi 2020

Auch 2020 spendete der Weltladen Alzenau 9000 € für die Kinder im Waisenhaus Makumbi in Simbabwe. Der Laden hatte in der harten Lockdownzeit im Frühjahr keine Öffnungszeiten und konnte erst wieder im Mai nur Nachmittags öffnen. Trotzdem hat der Vorstand beschlossen, gerade die Kinder in Makumbi weiter über die Jesuitenmission zu unterstützen. Thomas Kilian vom Team der Jesuitenmission berichtete am Telefon, dass die Schulen in Simbabwe von März bis Oktober geschlossen blieben und auch so die Station in Makumbi unter starken Einschränkungen leben musste. Die wirtschaftliche Lage für viele Familien ist in Simbabwe katastrophal, da viele Menschen vom Verkauf an Marktständen lebten, die jetzt nicht stattfinden konnten. Trotzdem gibt es eine ganz andere Einstellung zu der Bedrohung durch das Virus als in Deutschland. Denn das Leben in Simbabwe ist aus der Sicht der Bevölkerung jeden Tag schon bedroht durch ein brutales Regime und Misswirtschaft und die Folgen der jahrelangen HIV-Ausbreitung.

Schaufenstergestaltung im Weltladen

Unser Laden hat eine neue offene Schaufenstergestaltung. Wer es noch nicht gesehen hat, sollte mal vorbeikommen und das neue Design genießen. Herzlichen Dank an Michaela Lang und die Schreinerei Kresslein, Alzenau, sowie an alle, die mit Ideen, Planung, Aus- und Einbau beteiligt waren. Unser Laden hat so seine Blickschranke verloren und ist näher an den Kunden, die draußen vorbei laufen.

Ein gutes Leben – Online-Seminar zur Fairen Woche 2020

In einer Web-Konferenz schauten wir gemeinsam das Online-Video „Ein gutes Leben – das Jahresthema der Fairen Woche 2020“ (30 Minuten) von Christoph Albuschkat an. Christoph Albuschkat ist im Weltladen-Dachverband e.V. für die Koordination der Fairen Woche zuständig. Das Seminar hat er zur Vorbereitung auf die Faire Woche erstellt. Unter dem Motto: „Fair statt mehr – was wir wirklich für ein gutes Leben brauchen“ beleuchtet es sowohl individuelle und gesellschaftliche Aspekte. Es enthält viele Gedanken und Aspekte, die zum Nachdenken anregen. Nach dem Online-Video schaltete sich Christoph Albuschkat via Internet zu und diskutierte mit.

Online-Seminar zur Fairen Woche 2020

Schülerinnen und Schüler gestalten Schaufenster

Schaufenster der HanseMerkur, gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Fairtrade-AG der Edith-Stein-Schule
Schaufenster der HanseMerkur, gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Fairtrade-AG der Edith-Stein-Schule
Schaufenster der HanseMerkur, gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Fairtrade-AG der Edith-Stein-Schule
Schaufenster von Winfried Haase, gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Karl-Amberg-Mittelschule
Schaufenster von Winfried Haase, gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Karl-Amberg-Mittelschule
Schaufenster von Winfried Haase, gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Karl-Amberg-Mittelschule
Schaufenster von Frank Stapf, gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Karl-Amberg-Mittelschule

Partizipatives Schaufenster

Im Rahmen der Fairen Wochen 2020 in Alzenau hat der Weltladen Alzenau e.V. zur Gestaltung eines partizipativen Schaufensters eingeladen.

Frank Stenger, Sprecher der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Alzenau, erklärte den inhaltlichen Gedanken hinter der Überschrift „FAIR STATT MEHR“. Durch unseren Konsum, durch unsere Lebensweise beeinflussen wir das Leben vieler Menschen des Südens. So erinnern die Fairen Wochen dieses Jahr besonders daran, dass es uns nur gelingen kann ein gutes Leben (buen vivir) für alle auf der Erde zu ermöglichen, wenn wir unser Einkaufsverhalten und auch die Art und Weise unseres Lebensstils immer wieder überprüfen.

Bürgermeister Stephan Noll hinterließ als einer der Ersten seine Sichtweise für ein gutes Leben für alle auf dem Schaufenster. Er wies darauf hin, dass die Stadt Alzenau jetzt schon länger Fairtrade-Stadt ist und erinnerte auch seinen persönlichen Aufenthalt während des Studiums in Peru (Lateinamerika). Damals bekam er hautnah die Lebensbedingungen der Menschen des Südens mit, die ihn bewegen auch jetzt den Fairen Gedanken in Alzenau weiter zu tragen. Walter Lang, Vorstandsmitglied des Weltladens Alzenau, lud alle anwesenden Stadträte und auch Vertreter der Fairtrade-Schulen das Schaufenster des Weltladens mit zu gestalten und den Worten, die geschrieben wurden auch Taten folgen zu lassen.

Neben dem Schaufenster des Weltladens wird in den Fairen Wochen in Schaufenstern verschiedener Geschäfte Alzenaus die Gedanken der Fairen Wochen von Schülern präsentiert.

Weltladen Alzenau

Die Amazonia – Lunge der Welt

Im Rahmen der Fairen Wochen 2020 der FAIRTRADE-Stadt Alzenau lud der Weltladen zu einem Abend mit dem Alexander Sitter ins Maximilian-Kolbe-Haus eingeladen. Alexander Sitter ist Referent für Lateinamerika in der Diözese Würzburg.

Mehr als 7,5 Millionen Quadratkilometer macht die Fläche des Amazonasgebietes aus, in dem 3 Millionen Indigene (390 unterschiedliche Völker) im Regenwald leben. Der fünfte Teil des Süßwassers der ganzen Erde kommt aus diesem Gebiet und auch der fünfte Teil der Atemluft der gesamten Erde wird in dieser Region produziert. Die Amazonas-Region ist der größte CO2-Speicher der Erde. 70% der Krebsmedikamente haben ihre Grundlagen im Amazonas-Gebiet. 20% der Fläche des Regenwalds ist schon abgeholzt durch Rodung oder und illegalen Holzeinschlag. Bedroht wird das Amazonas-Gebiet – so der Referent Alexander Sitter – durch Agro- und Viehindustrie, große Minenprojekte zum Abbau von Bauxit und Gold, Vergiftung der Flächen durch unsichere Förderung von Öl. Dies alles führt letztlich zu einem Genozid an den indigenen Völkern. In einem Einspieler ließ der Referent die bekannte Schauspielerin Kay Sara mit ihrem eindringlichen Appell zu Wort kommen: „Das Problem ist nicht, dass ihr nicht wisst, dass unsere Wälder brennen und unsere Völker sterben. Das Problem ist, dass ihr euch an dieses Wissen gewöhnt habt. Ich sage euch also, was ihr alle wisst: Vor einigen Jahren trockneten die Nebenflüsse des Amazonas zum ersten Mal seit Menschengedenken aus. In zehn Jahren wird das Ökosystem des Amazonas kippen, wenn wir nicht sofort handeln. Das Herz dieses Planeten wird aufhören zu schlagen. Das sagen unsere und das sagen eure Wissenschaftler, und vielleicht ist es das Einzige, worin sie sich einig sind. Wir werden untergehen, wenn wir nicht handeln.“

Viele bedenkliche Gesichter bei den Zuhörer*innen hinterließen die Appelle zum mutigen Handeln jetzt: Weniger Verkehr und bessere Mobilitätskonzepte, weniger Fleisch-, bzw. nur regionaler Fleischkonsum, Unterstützung des Fairen Handels und politisch aktiv werden für die Lunge der Welt. „Wir sind Teil eines großen Hauses, „casa commun“, oder um mit Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ zu sprechen: Alles ist mit allem verbunden. Walter Lang vom Vorstand des Weltladens bedankte sich für den eindrucksvollen Vortrag und für die Ermutigung. Der Weltladen mit seinem Angebot und dem großen ehrenamtlichen Engagement in Alzenau ist ein wirkungsvolles Zeichen, dass Menschen „für ein gutes Leben für alle“ bewegt werden können. So lautet nämlich das Motto der diesjährigen Fairen Woche.

Weitere Informationen: https://www.adveniat.de/informieren/themen/zukunft-amazonas/

Weltladen spendet Mehreinnahmen für das langjährige Projekt „Makumbi“

Auf die Änderungen der Mehrwertsteuersätze durch die Bundesregierung musste auch der Weltladen Alzenau reagieren. Der Vorstand des Weltladens hat sich eindeutig dafür ausgesprochen, die Mehrwertsteuer-Mehreinnahmen an das langjährige Projekt zur Unterstützung des Waisenhauses in Makumbi, Simbabwe zu spenden. Auch die Menschen in Simbabwe leiden unter der Corona-Krise. Umfangreiche staatliche Unterstützungsprogramme wie hier in Deutschland gibt es dort nicht. Der Weltladen Alzenau fördert mit den Mehrwertsteuer-Mehreinnahmen die Kinder in Makumbi, die diese Hilfe besonders dringlich benötigen. Gleichzeitig wird der riesigen Aufwand einer doppelten Preisänderung vermieden. Mit einem Spendenbarometer im Laden werden die Käuferinnen und Käufer informiert und können selbst so auch immer etwas zum Spendenprojekt beitragen.

Spendenbarometer für das Projekt Makumbi, 21.8.2020

Vom früheren Leiter der Missionsstation, Father Admire Nhika, erreichte den Weltladen eine Nachricht, in der er von dramatischen Situationen in diesem krisengeschüttelten Land berichtet: Die Schulen sind seit März geschlossen und keiner weiß, wann ein Beginn des Unterrichts wieder startet. Der öffentliche Nahverkehr, der vor allem mit den bekannten Kleinbussen betrieben wird, wurde verboten, so dass es für viele Menschen sehr schwer ist, sich im Land fort zu bewegen. Dazu kam seit Mai ein sehr harter Winter für simbabwische Verhältnisse. Covid 19 zerstört so sehr vieles, was im Aufbau begriffen war.